Das Wochenende habe ich gut verbracht und so konnte die nächste
Behandlungswoche beginnen. Um 8.30 Uhr war ich bestellt und es waren
nur 3 weitere Patienten im Therapieraum. So kam ich schnell an die Reihe
und mir wurde Blut abgenommen. Das Meßgerät lieferte auch gleich die
Werte und diesmal waren die Thrombozyten wieder über 70 Gpt/l. Die Leukozyten
sind mittlerweile schon oberhalb des normalen Bereiches. Nachdem die Werte
vorlagen, bat mich die Ärztin ins Sprechzimmer und ich wurde dann gefragt, ob
ich nun heute gleich mit der Chemotherapie anfangen will. Damit es endlich
vorwärts geht, wollte ich gleich heute starten. Damit konnten nun die letzten
Weichen gestellt werde.
Nachdem ich wieder einen Venenzugang bekommen hatte, gab es als erstes einen
Tropf, der Übelkeit verhindern soll. Danach kam der Tropf mit dem Prednisolon.
Dann kam der Bote der Apotheke und brachte eine Glucoselösung mit
Cyclophosphamid und Mesna. Um 10.10 Uhr wurde mir dann dieser Tropf angehängt
und brauchte bis 11.40 Uhr. Da war aber nichts weiter zu spüren, nur das ich
schön müde war. Der Bote der Apotheke kam dann wieder und danach brachte die
Schwester dann das eigentliche Gift. In einer kleinen Schale lagen mehrere
Spritzen. 3 hatten eine leicht rötlich gefärbte Flüßigkeit und
4 weitere waren klar. Diesen Cocktail darf aber nur die Ärztin geben.
Ich bekam erstmal noch eine Salzlösung an die Nadel und um 12.00 Uhr
kam die Ärztin und spritzte mir vorsichtig erst die 3 roten Spritzen
und immer mal etwas Salzlösung. Als letztes kam dann das Vincristin 2 mg.
Die Flüßigkeiten waren recht kalt, so dass es man es spürte, wie es im Arm
hinauf lief. Sonst war erstmal wieder nichts zu spüren. Um den Kreislauf
zu unterstützen, gab es dann noch 500 ml Salzlösung. Dabei wurde mir dann
das nächste Medikament übergeben. Uromitexan heißt das Zeug und es soll
verhindern, das der Urin zu giftig wird. Von diesem Medikament gibt es jeweils
1 Tablette 2 und 6 Stunden nach der Injektion des Giftes. Das der Urin nachher
leicht rötlich sein wird, soll mich nicht weiter stören, da es nur ein
Farbstoff ist.
Als der Tropf alle war, gab es dann nochmal den Hinweis, auf die Medikamente,
die ich ab morgen nehmen muß. Das Prednisolon gibt es noch weitere 3 Tage, in
abnehmenden Dosen. Das Medikament Allopurinol muß ich jetzt immer nehmen, bis
24 Stunden vor der nächsten Chemotherapie.
Am Dienstag muß ich noch einmal in die Praxis, um meine Blutwerte kontrollieren
zu lassen. Diese Kontrolle muß dann 2 mal in der Woche erfolgen.
Dann gab es den Termin für die nächste Therapie. Da der 31.10.11 ein Feiertag
ist, bekomme ich nun am 1.11.11 die volle Dröhnung. D.h zuerst gibt es die
Antikörper und dann die Chemotherapie (R-CHOP).
Am Nachmittag gab es dann die ersten Anzeichen der Behandlung. Die Kopfschmerzen
stellten sich wieder ein und ein leichter Druck hinter der Stirn war zu
verspüren. Die Geschmackssinne ließen auch wieder etwas nach, aber das Essen
schmeckte noch. Da ich immer öfter aufstoßen mußte, nahm ich zum Abendbrot noch
MCP Magen-, Darmtropfen. Danach hörte das Aufstoßen auf und das Essen blieb
drin.