Obwohl ich ca. 10 Stunden auf meinem Bett zugebracht habe, war ich nicht erholt.
Wenn der Kopf unter dem Ventilator war, war es kalt am Arm und an der Schulter.
Wenn ich mich umdrehte und die Füße unter dem Ventilator lagen, hatte ich für
meinen Rücken keinen Platz, zwischen meinen Taschen. Bequem ist das Bett
sowieso nicht und Rückenschmerzen sind inklusive.
Um 6.00 Uhr erwachte dann der Zug. Die 3 Kinder in der unteren Etage gaben
alles, damit auch der letzte wach wird. Das Baby schrie fast immer. Die ca. 4
Jahre alte Tochter und der ca. 6 Jahre alte Sohn versuchten dann dagegen
anzukommen. Das alte Spiel, jeder will das, was der Andere hat. So teilte man
sich dann rein. Wenn ein Kind Luft holen mußte, konnte das nächste umso besser
auf sich aufmerksam machen. Die Eltern schienen doch etwas überfordert. Der Zug
kam dann kurz nach 7.30 Uhr in einem Bahnhof an und alles war vorbei. Sie
mußten aussteigen und hätten es beinahe verpasst. Ich hatte das Gefühl, das
gesamte Abteil atmete auf. So konnte ich mein oberes Bett verlassen und setzte
mich ans Fenster. Da ich mir wieder den Zeitplan fotografiert hatte, wusste ich
nun auch, das wir immer noch ca. 30 Min. Verspätung haben. Wir kamen so an
Palmenwäldern und auch wieder an Reisfeldern vorbei. Gegen 10.00 Uhr waren wir
sogar wieder im Zeitplan. So muß die Bahngesellschaft dort Reservezeit
eingebaut haben. Wir fuhren nicht gerade schneller als sonst. So hielten wir
kurz nach 11.00 Uhr in Ernakulam Stadt. Dieser Bahnhof wäre der beste gewesen.
Wir hielten aber nicht an einem Bahnsteig, sondern hatten auf beiden Seiten
jeweils noch ein Gleis. Viele Inder kletterten so über die Gleise. Mit meinem
Gepäck war mir das aber zu blöd. So blieb ich im Zug und wir erreichten um
11.40 Uhr Ernakulam Hauptbahnhof. Da waren wir nun 20 Min. zu früh am
Zielbahnhof. Das soll einer verstehen.
Der Bahnhof war mal wieder schön relaxt, da keine Taxifahrer nervten. So ging
ich zum Schalter der Taxifahrer. Das funktioniert hier mal anders. Die Polizei
erfasst das Ziel und druckt den Preis und das Ziel auf ein Ticket. Das kostet 1
Rupie. Damit geht man zum Tuk Tuk. So braucht man sich nicht mit dem Fahrer
über den Preis streiten. Die Idee an sich ist schon gut, nur kannte kein Fahrer
meine Zieladresse. Erst der 4. Tuk Tuk Fahrer sagte ja. So ging es los und nach
ca. 15 Min. hielt der Fahrer. Da mußte er dann im Thomas Inn anrufen, da er
nicht weiter wusste. Das war mir ja so angekündigt. So erreichten wir um 12.15
Uhr eine schmale Nebenstraße und das dritte Haus war mein Ziel. Der Tuk Tuk
Fahrer hätte 33 Rupien laut Ticket bekommen sollen. Für den Anruf und da ich am
Ziel war, gab es dann 50 Rupien. Das fand er dann auch OK.
Das Thomas Inn ist ein Privathaus, wo 2 Zimmer vermietet werden. Ich bin aber
der einzige Gast. Der Inhaber fungiert auch als Reiseagentur. So wurde ich
gleich ausgefragt, was ich alles machen will. Das war mir aber ganz recht so.
Ich bekam eine Menge Broschüren zum lesen. So habe ich nun eine Hausboot
Tagestour durch die Backwaters gebucht. Dies hatte mir der Malaye in Aurangabad 
auch empfohlen. Am letzten Tag kann ich mir dann noch Kochi ansehen. So kann ich
Donnerstag Abend mit dem Bus nach Trivandrum fahren.
Danach wurde es Zeit, mal was zu essen. So konnte ich mir gleich die Umgebung
dieser Unterkunft ansehen. Es war so gegen 15.00 Uhr und es war kaum
auszuhalten unter der Sonne. So war ich um 16.00 Uhr wieder in meinem Zimmer.
Dann wurde es Zeit, das Internet zu testen. Das klappte aber nicht. Ich konnte
keine Verbindung mit meinem Laptop bekommen. So mußte ich erstmal mit dem
Computer das Hauses arbeiten. Ich konnte so meinen Tagesbericht von gestern ins
Netz stellen. Beim check der E-mails gab es so auch 2 gute Nachrichten. Das
Visum für Australien wurde mir erteilt und die offenen Fragen zu meinem
Maledivenurlaub wurden im Groben geklärt. Im Quartier konnte ich dann noch
meine Wäsche reinigen lassen. Danach war es schon wieder Zeit was essen zu
gehen. Diesmal war es aber ein Reinfall. Das Restaurant wurde mir vom Thomas
Inn empfohlen. Trotz vorherigen Nachfrage, ob ich das Essen nicht scharf
bekommen kann, war es nicht essbar für mich. Ich wollte dann wenigstens ein
Käse Sandwich haben, da das nicht scharf sein wird. Da gab es keinen Käse. So
kaufte ich mir in einem anderen Laden noch eine Tafel Schokolade, um den
scharfen Nachgeschmack los zu werden.
So war ich kurz vor 20.00 Uhr wieder im Thomas Inn. Dann gelang es mir auch, mit
meinem Laptop ins Netz zu kommen. Ich mußte den Computer des Hauses etwas
manipulieren, dann ging es aber. Da der Inhaber aber um 22.00 Uhr ins Bett
wollte, schaltete er seinen Computer ab. Damit war auch meine Zeit im Netz um.
Das muß ich ihm Morgen Abend mal noch abgewöhnen.
Im Hotel wurde mir heute auch Fosters Bier angeboten. Das passt ja zum
australischen Visum. So klingelt am Mittwoch mein Wecker um 6.30 Uhr. Dann
bekomme ich hier noch ein Frühstück und dann werde ich zum Startplatz für die
Hausboottour gebracht.