Nachdem sich mein Frust über Nacht etwas gelegt hat, habe ich mich um 8.30 Uhr
entschieden, hier im Hotel zu bleiben. So habe ich meinen Wecker das nächste
mal um 10.00 Uhr klingeln lassen. Da mir das Essen vom Abend immer noch im
Magen lag, habe ich sogar auf das Frühstück verzichtet. So habe ich nun alle
Hoffnung auf das Hotel in Agra gelegt. Nach langem Suchen habe ich eines
gefunden, welches gut gelegen ist und Internet haben soll. Ich wollte an der
Rezeption noch anrufen lassen, der Mann dort sagte mir, er kennt das Hotel und
die haben Internet in allen Zimmern. So kann ich nachher noch buchen gehen.
Nachdem das Ziel klar war, muß ich nur noch den Weg dahin schaffen. Ich wollte
in einer Agentur mein Bahnticket kaufen. Ich hatte mir eine Zugverbindung
heraus gesucht, wo ich in Kanpur umsteigen muß. Die Fahrt hätte insgesamt mehr
als 7 Stunden gedauert. In der Agentur, wurde mir dann eine direkte Verbindung
heraus gesucht. Mit dieser bin ich nur 5 Stunden unterwegs. Ich komme dann in
Agra auf einem anderen Bahnhof an. Das ist bei dem Buchungsprogramm immer ein
Problem. Man kann nicht Agra als Ziel angeben, sondern muß den Bahnhof wissen.
So konnte ich diese Verbindung nicht finden. Dann kam aber wieder das Thema
Kapazität ins Spiel. Meine Verbindung war Buchbar. Die neue Verbindung, hat nun
eine Warteliste. So stehe ich auf Platz 108. Das nehme ich nun aber sportlich.
Ich gehe morgen einfach zum Bahnhof und wenn ich keinen Platz abbekommen haben
sollte, fahre ich einfach so mit. Das wird schon alles gut gehen. So soll der
Zug Montag Vormittag um 10.25 Uhr in Lucknow abfahren.
Nachdem dies auch geklärt war, habe ich mir Lucknow vorgenommen. Ich habe mir im
Internet erstmal die Wege, zu den Zielen heraus gesucht. Nach einer kurzen
Siesta, wo gerade die Simpsons im Fernsehen kamen, bin ich um 15.00 Uhr
aufgebrochen.
Hier sind viele Glaubensrichtungen anzutreffen. Moscheen, Tempel und andere
Gebetsstellen habe ich gesehen. Eine Kirche habe ich nicht gesehen, dafür aber
eine christliche Schule. Einige dieser Gotteshäuser sind in hervorragendem
Zustand, andere dagegen verfallen. Verschiedene Prunkvillen, zum Teil von den
Briten waren ebenfalls zu sehen. Ich war aber auf dem Weg zu einem Mausoleum.
Es nennt sich Bara Imambara. Dieses stammt aus dem 18. Jahrhundert und
beherbergt das Grab eines Schiiten. Das Areal war mal schick anzusehen. Das
meiste war renoviert und das eine Gebäude wird gerade hergerichtet. Es hing
sogar ein Schild, das man sich bitte wie Menschen benehmen soll. So lag fast
kein Müll herum. Die Grabhalle, sollte man nur Barfuß betreten. So verzichtete
ich darauf und brauchte so auch keinen Eintritt für Ausländer bezahlen.
Danach ging ich zu einem kleineren Mausoleum. Dort war auch das meiste gut
erhalten. Dieses Mausoleum ist etwas jünger als das Große und heißt Chota
Imambara.
Dann bin ich noch an vielen anderen Moscheen vorbei gekommen und Tore gibt es
hier auch des öfteren.
So habe ich mich gegen 18.00 Uhr auf den Rückweg gemacht. Auf dem Weg lag dann
auch noch der Geldautomat der ICICI Bank und dort fragte ich den Portier, wie
weit es zurück zu meinem Hotel ist. Er konnte aber nicht so gut englisch und
holte einen anderen Kunden dazu. Der sagte, es sind mindestens 8 km. Ich soll
lieber ein Taxi oder eine Rikscha nehmen, da es im Dunkeln schwer zu finden
ist. So habe ich mich von einem Rikschafahrer wieder in die Nähe des Hotels
bringen lassen. Ich wollte noch was essen und was zu trinken kaufen und deshalb
noch nicht ganz ins Hotel. Es ist mir tatsächlich nicht gelungen, hier eine
große Cola zu kaufen. So teste ich heute mal Thums Up. Das ist ein Produkt von
Coca Cola, welches nicht ganz so viel Zucker hat. Man kann es mal trinken.
So war ich um 20.00 Uhr wieder im Hotel. Ich hatte eine schöne Deckschicht auf
den Stoff freien Stellen. Da muß man sich immer zweimal waschen, um alles
runter zu bekommen oder das Handtuch ist schwarz. Ich habe das leider einmal
getestet, in einem Gästehaus. Ein Ziel habe ich nun leider nicht mehr geschaft.
Es ist ein Gebäude aus Romantik und Kitsch. Es beherbergt eine Schule und
stammt aus dem 18. Jahrhundert und nennt sich la Martiniere. Mal sehen, wie ich
morgen in der Zeit liege. Dann lasse ich mich auf dem Weg zum Bahnhof dort dran
vorbei fahren.
Wenn mit meinem Zug morgen alles klappt, sehe ich abends das Taj Mahal, vor
Sonnenuntergang.