Polytourist

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Unsere Reisegruppe trennte sich nun. Da ich einen Tag später auf das Boot gekommen bin, haben die anderen Reiseteilnehmer nun schon alle Termine abgearbeitet. Für mich kamen aber noch Highlights. Um 7.45 Uhr wurde ich abgeholt. Der Fahrer konnte etwas englisch und so erfuhr ich, das er mich zu einer anderen Reisegruppe bringt. Das Boot lag außerhalb von Luxor, aber fast an der Nilbrücke zur westlichen Nilseite. Im Westen geht die Sonne unter und deshalb ist dort das Reich der Toten. Wir fuhren also zum Tal der Könige. Dort sind mittlerweile 65 Gräber gefunden worden. Könige, Königinnen und Beamte wurden hier beerdigt. Das Tal hat nur einen Zugang und ist dadurch gut zu bewachen. Ab diesem Punkt war dann leider das fotografieren verboten. Ich wollte aus gegebenen Anlaß das Grab des Tutenchamun besichtigen, leider ist dies nicht mehr möglich gewesen, da Vorbereitungen für eine Bohrung getroffen wurden. Unser Guide glaubt nicht, das hinter der Grabkammer des Tutenchamun noch eine andere Kammer versteckt ist. Er vermutet eher eine Loch Ness Theorie. Viel Wirbel, um Touristen anzulocken. Mit der normalen Eintrittskarte können 3 Königsgräber besichtigt werden. Tutenchamun und Ramses IV kosten extra. Welche Gräber zu besichtigen sind, ändert sich regelmäßig. Einige Gräber sind, für deren Schutz, immer zu. Um 9.00 Uhr besichtigten wir dann das Grab des Ramses III. Eine große Grabanlage, die weit in den Berg hinein gehauen wurde. Die Wandmalereien und Hieroglyphen sind zum Teil gut erhalten. Danach ging es zum Grab des Ramses IX. Die Grabanlage ist ähnlich, der vorigen. Dann gab der Reiseleiter eine Erläuterung zum Tal der Könige. So erfuhren wir, dass die Grabkammern mit härterem Stein gehauen wurden und das das Licht mit Spiegeln oder Talklampen in die Grabkammer gebracht wurde. Die Totentempel befinden sich auf der anderen Seite des Berges, so dass dort geopfert werden konnte. Die Bergspitze wurde wahrscheinlich auch bearbeitet, so dass diese einer Pyramide ähnelte. Dann ging es zu einem Doppelgrab. In KV 14 sind Königin Tausret (Frau von Sethos II) und Pharao Sethnacht bestattet. Die Grabkammer der Tausret ist wunderbar dekoriert und beschriftet. In der 2. Grabkammer ist fast nichts mehr erhalten. Durch diese doppelte Nutzung ist die Grabanlage riesig. Um 10.15 ging es dann weiter, auf die andere Seite der Bergkette. Hier sind die Totentempel. Auf dem Weg dahin, wurden wir wieder zu einer Verkaufsveranstaltung gebracht. Ein Steinmetzbetrieb führte eine kitschige Show auf. Es ging zum Glück schnell weiter, zum Totentempel der Hatschepsut. Dieser Tempel ist ca. 3500 Jahre alt und war neben 2 weiteren Tempel von einem Bergrutsch verschüttet. Polnische Archäologen haben nun fast alles wieder auf- oder nachgebaut. Die Grundplatte des 2. Tempels ist bereits zu sehen. Im Tempel der Hatschepsut ist eine Seereise dargestellt und wie man mit südlichen Nachbarn Handel betreibt. Außerdem versuchte sie ihre Legitimität auf den Thron darzustellen. Danach ging es noch zu den Memnon Kolosse, zwei sitzende Statuen. Um 12.30 Uhr war ich dann wieder auf dem Schiff zurück und hatte schon ein komisches Bauchgefühl. Mittagessen ging dann aber noch, trotz Durchfall. Am Nachmittag gab es Zeit, zu relaxen. Ich konnte sogar noch Zeit im Pool genießen. Um 16.00 Uhr war ich bereit zu einem weiteren Ausflug. Als erstes hatte ich mir den Weg zu einem Mobilfunkanbieter aufmalen lassen. Dort kaufte ich mir eine ägyptische Handy Sim Karte, um ins Internet zu kommen. 30 ägyptische Pfund (ca. 4,- €) kostete diese Sim Karte und 1 GB Daten sind inklusive. Das hätte auch schon in Kairo klappen können. Danach ging ich weiter nach Luxor Zentrum und kam so wieder am Luxor Tempel vorbei. Die Ausgrabung der Sphinxallee war dann auch wieder zu sehen. Das Ziel war aber das Luxor Museum. 100 Pfund Eintritt sind gut angelegt. Die Ausstellung ist gut sortiert und beschriftet. Nach einer Stunde hatte ich das meiste gesehen, aber nun kam mein Durchfall zurück. Ich mußte dringend aufs Klo. Klopapier hatte ich dabei, so war es kein Problem. Ich sah mir die restlichen Ausstellungsstücke noch an und machte mich dann auf den Rückweg. Um 18.50 Uhr war ich wieder auf dem Schiff und das war keine Minute zu Spät. Nun wollte auch das Mittagessen wieder raus. Es war aber keine Zeit, sich auszuruhen. Um 19.00 Uhr war ein Gespräch mit unserem Reiseleiter angesetzt. Er hatte angeboten, das ich das Hotel und das Ziel am roten Meer wechsele. Safaga liegt 60 km südlich von Hurghada und 220 km nördlich von Marsa Alam. Ich hatte Marsa Alam gebucht und somit mehrere Stunden Autofahrt. Von Luxor nach Marsa Alam und dann nach Hurghada, also ca. 8 h. Das Tauchgebiet soll im Süden besser sein. Nun ließ ich mich aber nach Safaga umbuchen, was nur noch 4 h im Auto bedeutet. Dazu würde ich die Mitreisenden wiedertreffen. Nachdem alles geklärt war, war ich krank. Schüttelfrost und Fieber fesselten mich bis Mitternacht ans Bett, dann ging es wieder und ich konnte meine ägyptische Sim Karte freischalten.