Die erste Nacht in Queenstown war dann richtig erholsam. Ich konnte herrlich schlafen und mußte mal nicht zu einer frühen Zeit aufstehen oder meine Sachen zusammen packen. So habe ich bei angenehmen Temperaturen bis 10.00 Uhr geschlafen. Tags über sind zwar schon fast 20°C, aber nachts kühlt es sich immer noch auf 10°C ab. Im Zimmer steht auch ein Ölradiator, aber den werde ich nicht brauchen. Um 10.30 Uhr gab es dann ein leckeres Frühstück. Da ich nun keinen Bungy Jump gebucht hatte, wollte ich die Fahrt mit dem Jet Boot heute machen. Ich hatte mir dafür am gestrigen Abend noch ein Ticket besorgt und konnte nun auch sicher sein, das es genug Leute gibt, die mitfahren. Da das Boot etwas weiter von Queenstown entfernt abfährt, gibt es für dieses Abenteuer einen Abholservice. So sollte ich um 11.50 Uhr an der Rezeption sein und kurz vor 12.00 Uhr kam dann auch der Bus vorgefahren und hat mich eingesammelt. Ich war fast der letzte, der abgeholt wurde und am Ende saßen 12 Passagiere im Bus. Der Fahrer moderierte dann die Fahrt und erklärte uns, das wir nun ca. 1 Stunde fahren werden, da der Fluß in einem abgelegenen Canyon fließt. Die ersten 20 Min. fuhren wir noch auf der normalen Straße und dann bogen wir ins Gelände ab. Dort gab es noch einen kurzen Fotostopp und dann ging es auf die Schotterpiste. Auf dieser Straße ist auch mit Gegenverkehr zu rechnen, Platz ist dafür aber nicht. So muß man immer vorausschauen, ob Fahrzeuge oder Radfahrer kommen. Um dann aneinander vorbei zu kommen, muß man sich eine gute Stelle auswählen. So ging es erst eine weile weiter Bergan, bis wir dann in den Canyon hinfahren konnten. Dann ging es nur noch abwärts. Die Straße war stellenweise so schmal, das ich direkt nach unten in den Fluß sehen konnte. Wir erreichten dann um 13.00 Uhr den Bootssteg. Dort gab es für jeden eine Schwimmweste und dann wurden wir im Boot platziert. In der ersten Reihe sitzt der Fahrer und dazu kamen 3 Asiatinnen. In der 2. Reihe saßen 5 Leute und ich in der Mitte drin. In der letzten Reihe saßen dann noch 4 Personen. Ohne großes Aufsehen ging es dann sofort los. Der Fahrer beschleunigte voll hoch und machte dann eine Wendung um 180° im Stand und fuhr zum Bootsanleger zurück. Dann kam die Frage, ob alle dabei bleiben wollen, denn die weitere Fahrt wird dann nur so sein, hieß es. Aber alle wollten dabei bleiben. Dann gab es noch einige Regeln zu befolgen. So soll man alle Körperteile im Boot behalten und auch nicht aufstehen. Das man sich Festhalten soll, wurde einem geraten. Auf unsere Kamera sollten wir ebenfalls gut aufpassen, da es Naß werden kann. Ein wichtiges Handzeichen des Fahrers wurde dann noch angekündigt. Wenn der Fahrer der rechten Arm hochhält und eine kreisende Bewegung macht, folgt kurz darauf eine 360° Wendung und alle sollten sich dann besser Festhalten. Nachdem das alles abgesprochen war ging es los. Die ersten 30 Sek. Kann man nicht nach vorne raus sehen, da das Boot vorne hoch steigt. Danach „gleitet“ man dann nur noch über das Wasser und kann auch nach vorne heraus sehen. So schossen wir Fluß aufwärts, immer nah an den Felsen vorbei und über Stromschnellen hinweg. Der Fahrer bemühte sich auch so nah wie möglich an die Felsen heran zu kommen, um dann kurz vor dem Kontakt ab zu drehen. Da spritzt dann das Wasser vom Felsen zurück ins Boot. So wurden wir schon heftig durchgeschüttelt. Dann kam das Handzeichen für den ersten 360° Dreh. Kurz hoch beschleunigen etwas ab bremsen und dann geht es rum. Das mit dem Festhalten war dann auch leichter gesagt, als getan. Die Asiatinnen in der ersten Reihen verschwanden erstmal unter dem Sitz, so wurden die umher geworfen. Da ich in der 5er Reihe saß, haben wir uns gegenseitig halten müssen. Spritzwasser bekommen aber alle ab. Wir fuhren so ca. 20 Min. Stromaufwärts und bekamen an einigen Punkten auch mal die Möglichkeit zu fotografieren. Dann erreichten wir aber auch den Wendepunkt der Fahrt. Wir bekamen noch eine Erklärung, wie das Jet Boot funktioniert. So wird Wasser aus dem Fluß angesaugt und komprimiert durch Düsen wieder ausgestoßen. Da diese Düsen schwenkbar sind, ist es möglich, Kurven so präzise zu fahren. Dann ging es 10 Min. ohne Stopp wieder zum Bootssteg zurück. Stromabwärts geht es sowieso schneller und der Fahrer gab nun auch alles. Ich hatte zwar gute Sicht auf die Instrumente im Bootscockpit, konnte aber keine Geschwindigkeit erkennen. Wir parkten dann mit einer 180° Kehre im Bootsanleger ein und der Spaß war zu Ende. 119,- nz$ hat der Spaß aber auch gekostet. Da wir so im Boot kaum Zeit für die Landschaft hatten, wurden wir dann zu einer alten Brücke über den Canyon gefahren. Von dieser Brücke war bis vor ein Paar Jahren auch das Bungy Jumping möglich. Sie ist aber nur 104 m hoch und etwas abgelegen. So dient sie nur noch als Aussichtspunkt. Wir konnten so von oben, unseren Weg auf dem Fluß sehen. Das sah schon recht beeindruckend aus. Dann wurden wir wieder nach Queenstown zurück gefahren und so war ich kurz nach 15.00 Uhr wieder in meinem Quartier. Für diesen Tag stand dann mal wieder Wäsche waschen an. Am Abend wollte ich wieder im Hostel Abendbrot essen. Mir kamen aber schon andere aus unserer Gruppe entgegen und sagten, das heute nur Burger im Angebot sind. Da habe ich mir dann etwas anderes gesucht und bin dann in einem irischen Pub fündig geworden. In Neuseeland fieberten dann alle auf das Rugby Spiel hin. Das dritte Spiel Neuseeland gegen Australien in 3 Wochen. Die ersten 2 Spiele haben die Kiwis verloren. Die Kangaroos waren aber auch besser, was ich so beurteilen kann. Ich habe nur die ersten 15 Min. gesehen und da führten die Kangaroos auch schon wieder. Da ich noch etwas im Internet zu erledigen hatte, beendete ich den Abend in der Sportsbar und sah nur in der Nacht nach dem Ergebnis. Da haben die Kiwis das Finale gewonnen. Am Sonntag muß ich mal wieder früh aufstehen, da ich eine Fahrt nach Milford Sound gebucht habe. Ich werde dafür um 7.30 Uhr an der Rezeption abgeholt.
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