Die Nacht wurde dann, wie erwartet, laut. Ich hatte meine Ohrstöpsel schon
griffbereit und mit denen im Ohr war es auch zu ertragen. Auf dem linken Ohr
konnte ich dann zwar nicht liegen, aber das war nicht weiter tragisch. Die 2
Eiskletterer mußten dann um 7.00 Uhr aufstehen und als die dann weg waren,
hatte ich noch einmal 30 Min. Ruhe. Mein Wecker klingelte um 7.50 Uhr. Ich
wollte heute auch mal was Frühstücken und mußte mir noch was für die Wanderung
zubereiten. Da ich in Australien schon immer Hot Dog Rolls gegessen habe, bin
ich nun in Neuseeland dabei geblieben. Die sind nicht so trocken und staubig,
wie das Toastbrot und man kann sie ohne Grill essen. Der Käse ist zwar recht
teuer in Neuseeland, aber darauf will ich nicht verzichten. So gab es 2 Rolls
mit Marmelade zum Frühstück und 2 Rolls mit Käse bereitete ich mir für die
Wanderung vor. Da ich dann gut vorbereitet war, konnte ich zur Expedition
aufbrechen. Zuerst kommt dort dann wieder der Gesundheitscheck und die
Belehrung über die Gefahren. Danach kann man dann zum Einkleiden gehen.
Wanderschuhe, Socken und Steigeisen müssen alle haben und wer eigene hat, kann
sie auch benutzen. Regenjacke, Handschuhe und Mütze kann man ebenfalls leihen,
muß man aber nicht mitnehmen. Die Wettervorhersage sagte zwar einen schönen Tag
an, aber die Regenjacke kann man auch zum drauf setzen nehmen. So lieh ich mir
die Regenjacke aus.
Nachdem alle ihre Sachen hatten, ging es in einen Bus und wir wurden zum
Gletscher gefahren. In der Voransprache hieß es erst, das wir in 3 Gruppen
eingeteilt werden, die unterschiedlich schnell gehen. Da noch andere Leute dazu
gekommen sind, wurden wir nun auf 5 Gruppen aufgeteilt. Ich wollte in die
zweite von 3 Gruppen gehen. Da nun 5 Gruppen zur Wahl standen, bin ich in
Gruppe 1 und 2 gegangen. Die weitere Aufteilung sollte erst am Franz Josef
Gletscher erfolgen.
So ging es erstmal 30 Min. über das Geröllfeld, an den Gletschermund. Ganz ran
konnten wir dort zwar nicht, aber das war schon mal interessant zu sehen. Da
man dort aber auch nicht auf den Gletscher kommt, gingen wir zu einer
Geröllhalde. Vor diesem Haufen wurden wir dann gefragt, wer in Gruppe 1 oder 2
will. 1 Finne sagte freiwillig, das er schnell gehen kann. Alle anderen und
auch ich, wollten eher in Gruppe 2 gehen. 11 Leute können aber nur pro Gruppe
betreut werden und wir waren 22. So ging ich dann auch in die schnellste
Gruppe. Im Nachhinein war das auch gut so, denn schnell sind wir nicht
gegangen. Der Guide geht vorn weg und bereitet den Weg im Eis vor. So muß man
ständig warten, bis er die Stufen im Eis gesichert hat oder den Weg gesichert
hat. Wir übten auch einige Schritte im Eis, da manche Stufen sehr klein waren.
Da muß man dann die Füße richtig umsetzen und das ohne sich die Spikes in die
Wade zu hauen.
Danach ging es dann doch immer weiter auf den Gletscher hinauf. So kamen wir an
Spalten, Engstellen, Flüssen, Löchern und an steilen Wänden vorbei. Einige
Stellen waren so eng, das man am Eis lang gleiten mußte. Da wird man dann schön
nass. Die Sonne schien aber fast den ganzen Tag und so trocknete alles schnell
wieder. Einige Wanderer zogen sich aber auch ein paar Schürfwunden zu. Kurz vor
13.00 Uhr gab es dann mal eine Rast auf dem Eis und da war die Regenjacke dann
von Nutze. So konnte man einen trockenen Hintern behalten und trotzdem auf dem
Eis sitzen. Wenn man sich aber nicht bewegt, wird es auch gleich kalt. So
wanderten wir bis ca. 15.00 Uhr weiter auf dem Eis herum und gingen auch durch
eine Höhle im Eis. Dann erreichten wir aber auch den höchsten Punkt der
Wanderung und der Abstieg begann. Das ging dann noch viel schneller. Der Guide
mußte zwar ebenfalls ständig den Weg sichern, aber das ging trotzdem schnell
voran. So waren wir um 16.00 Uhr wieder auf dem Geröllfeld angekommen. Bis zum
Parkplatz braucht man dann noch etwas und dann waren die meisten froh, auf die
Toilette zu können, denn das war den ganzen Tag auf dem Eis nicht möglich.
Der Bus brachte uns dann wieder nach Franz Josef Village. So waren wir alle kurz
vor 17.00 Uhr zurück. Am Hostel ist dann auch ein Thermal Pool. Dort sind dann
die meisten erstmal rein, um die Füße zu entspannen, oder zu relaxen.
Ab 19.00 Uhr war in dem Restaurant dann Happy Hour. Da gibt es dann das Bier
etwas günstiger und Essen wollte ich auch gehen. Später am Abend gibt es immer
kleine Aktionen und so wurde an diesem Abend Kopf oder Zahl gespielt. Wenn die
Münze auf der gewählten Seite liegen bleibt, kostet das Bier nur die Hälfte.
Ich habe zweimal mitgemacht und leider immer daneben gelegen. So mußte ich den
normalen Preis zahlen.