Als ich um 9.00 Uhr am Morgen aus dem Fenster sah, war herrliches Wetter. Das
war so nicht zu erwarten, da es um 2.00 Uhr in der Nacht in Strömen regnete.
Ich hatte nicht viel zusammen zu packen und so war ich um 9.45 Uhr mit dem
CheckOut fertig. Da das Wetter nun gut war, wollte ich als erstes zu einem
Aussichtspunkt fahren. Der nennt sich Mt. Rooper und man hat dort angeblich
einen tollen Blick aufs Meer und die vorgelagerten Inseln. Um dorthin zu
gelangen, brauchte ich bloß die Straße vor dem Hostel weiterfahren. Aber mit
jedem Kilometer zum Mt. Rooper zogen mehr Wolken auf. Als ich dann am Parkplatz
angekommen war, hatte sich die Sonne komplett versteckt. Ich ging trotzdem
erstmal los. Der Wanderweg begann recht einfach, so wollte ich die 2,4 km zum
Gipfel schnell erledigen. Nach ca. 500 m änderte sich der Weg aber und man
hätte eine Dschungel Wanderung gemacht. Der Weg war fast wieder zu gewachsen
und Insekten ärgerten mich schon. Da ich nur mit Sandalen unterwegs war, brach
ich den Versuch ab. Es fing dann auch noch zu regnen an. Damit war klar, ich
werde den Mt. Rooper nicht besteigen.
Ich fuhr dann wieder die Straße zurück nach Airlie Beach und dort schien wieder
die Sonne. Diese beiden Punkte sind keine 20 km voneinander entfernt. So war
klar, das ich heute Kilometer machen will. Das Ziel war über 700 km entfernt
und war nun die Stadt 1770.
Um 10.45 Uhr war ich auf dem Highway angekommen und es rollte gut vor sich hin.
Da es durch kaum besiedelte Gegend ging, durfte man sogar 110 km/h fahren. Es
waren auch einige Hinweise an der Stecke, zu Sehenswürdigkeiten, die ließ ich
aber alle bei Seite. Für die größeren Städte hatte ich auch nicht genug Zeit.
So kam erst Mackay und dann Rockhampton. Beide Städte sind von der Rinderzucht
geprägt. In Rockhampton waren auf den Kreisverkehren mal Rinderstatuen zu
sehen. Da konnte ich leider nicht fotografieren, da dort alle Aufmerksamkeit
für den Verkehr gebraucht wird.
Da einige Straßenabschnitte recht eintönig sind, stehen immer mal Warntafeln.
Die sind zum teil recht heftig. Z.B. ist zu lesen „überlebe diese Fahrt!“,
„mach ne Pause, um nicht in Frieden zu ruhen“ und ähnliche krasse Sprüche. Dann
gab es auch mal ne Tafel, wo nach dem höchsten Berg in Queensland gefragt
wurde. Das konnte ich zwar nicht beantworten, aber einen Kilometer weiter, kam
die Auflösung. Einfach ausgedrückt, es war langweilig. Das Radio hatte
zwischenzeitlich auch kein Programm mehr zu bieten. So mußte ich heute zweimal
15 Min. Mittagsschlaf machen. Da muß man dann das Auto in den Schatten eines
Baumes stellen, um nicht im Auto zu schmelzen.
Ich kam aber gut voran und war gegen 16.00 Uhr in Rockhampton. Da waren dann
schon 500 km geschafft. Kurz nach dieser Stadt, kam dann aber der Regen. So
ging es nicht mehr so zügig vorwärts. Ich hatte gehofft, um 18.00 Uhr in 1770
zu sein, um in Ruhe und bei Tageslicht ein Quartier für die Nacht zu bekommen.
Ich erreichte aber 1770 erst um 19.00 Uhr und da war es finstere Nacht. Ob es
nur am Regen lag, oder ob es hier immer so zeitig dunkel wird, kann ich nicht
sagen.
So mußte ich die letzten 80 km im Dunkeln fahren und hatte Glück, das ich keine
großen Tiere vors Auto bekam.
Mein auserwähltes Hostel fand ich aber auch so, nur war dort kein Zimmer mehr
für mich frei. Ich hätte in einen Schlafsaal gehen können, mit 10 Personen. Das
wollte ich aber nicht. Ich bekam dort aber einen Tipp, wo es kleinere Quartiere
gibt. Das mußte ich dann nur noch im Dunkeln finden. Dieses Hostel macht auf
Öko und spart Strom, wo es geht. So gibt es keine Werbung zur Straße. So muß
man eben Runden mit dem Auto drehen, um es zu finden.
Als ich dann den Weg zur Rezeption gefunden hatte, war auch ein Bett, in einem
vierer Zimmer frei. Für 27,- au$ hat man ein Bett und kann drei weitere im
Zimmer kennen lernen. In meinem Zimmer waren schon 2 Mädels untergebracht und 1
Bett war noch frei. Die Tür läßt sich auch nicht verschließen, so bin ich ganz
froh, hier nur eine Nacht bleiben zu wollen und ein Auto habe, wo meine Sachen
verschlossen sind.
Wenn das Wetter am Samstag gut ist, dann will ich noch einmal zum Great Barrier
Reef fahren und tauchen gehen. Am Abend hat es fast ständig geregnet und so
kann ich nur hoffen, das es morgen wieder schön wird. Sonst muß ich Morgen
früh meine Planungen überdenken.