Der letzte Ortswechsel in Indien begann um 6.00 Uhr. So konnte ich noch den letzten Tagesbericht ins Netz stellen und meine Rechnung im Thomas Inn bezahlen. Kurz nach 7.00 Uhr war das alles erledigt und die letzte Fahrt konnte beginnen. Da um diese Uhrzeit von den Tuk Tuks noch nicht so viele unterwegs sind, muß man zu einem hin gehen. Da ich nun die Preise ungefähr wußte, bot ich ihm was an und er sagte OK. So brachte er mich vom Busbahnhof für den Stadtverkehr, zum Busbahnhof für Fernreisen. Dort mußte ich mich dann durchfragen. Von weitem ist es nicht zu erkennen, wohin die Busse fahren. Es steht zwar groß was dran, aber in regionaler Sprache. Als man mir dann sagte, welcher Bus nach Trivandrum fährt und ich vor dem Bus stand, konnte man es auch lesen. Ganz klein stand auch Trivandrum auf dem Zielschild. Man sagte mir auch, das ich erst im Bus bezahlen muß. So stieg ich mit meinem Gepäck ein. Dieser Bus war schon was besonderes, im Vergleich mit meinen bisherigen Reisebussen. So kurz vor dem Äquator, wurden die Seitenscheiben gleich weg gelassen. Dumm ist es dann nur, wenn es mal regnet. Dies tat es gleich hinter Ernakulam. So kann man dann eine Jalousie runter machen. Da dies alle machten, war es dann im Bus richtig finster. Zum Glück war der Guß schnell wieder vorbei. Der Innenbereich war auch sehr spartanisch eingerichtet. So gab es auf der einen Seite eine Bank für 2 Leute und nach einem Gang, eine Bank für 3 Leute. Der Abstand von Reihe zu Reihe war auch recht knapp bemessen. Auf einem Zeitplan hatte ich noch gelesen, das um 7.40 Uhr ein Bus starten soll. Zu dieser Zeit bestieg ich gerade den Bus und es dauerte nicht lange und der Fahrer stieg auch in den Bus ein und startete den Motor. Das war das Startzeichen für alle Reisenden. Von den ca. 60 Plätzen, war die Hälfte besetzt. So holperten wir los. In Ernakulam gibt es noch mehrere Punkte, wo man zusteigen kann. Der Kassierer kam dann auch vorbei und die Fahrt kostet 135 Rupien, für ca. 220 km. Zu diesem Zeitpunkt konnte meine Reisetasche noch neben mir sitzen. Dann wurde der Bus aber so voll, das man den Platz begehrte und meine Reisetasche einen Platz in der Heckscheibe bekam. Das war immer noch besser, als auf dem Dach. 3 Personen auf der Bank mit mir, ist schon recht eng. Zwischen den Schultern ist da kein Platz mehr. Der Fahrer gab sich alle Mühe, zügig voran zu kommen. Ständiges Hupen sorgte für Überholmöglichkeiten. Da ich auf der Fahrerseite saß, konnte ich so sehen, das der Gegenverkehr schon mitmachen muß. Das galt aber auch für uns. Dann gab es Straßenabschnitte, wo man sogar einschlafen konnte, so gut waren die zu befahren. Es gab aber auch Abschnitte, wo man sich am Vordersitz festhalten mußte, um nicht von der Bank zu fallen. Schlafen war da viel zu gefährlich. Die Fahrt war trotz aller „Raserei“ nicht in 5 Stunden zu schaffen. Um 14.00 Uhr waren wir an der Endhaltestelle in Trivandrum. Im Thomas Inn hatte man mir schon gesagt, das diese Haltestelle am Bahnhof ist. So bin ich zum Vorbezahlschalter gegangen und wollte zu meinem Hotel gebracht werden. Hier in der Hauptstadt des Bundesstaates Kerala wird der Schalter auch von der Polizei betrieben. Da stellte sich aber heraus, das das Hotel zwar in Trivandrum ist, aber im Prinzip in einem Vorort liegt. So ist das Hotel bei einem Technologie Park und ich bin mit dem Bus fast dran vorbei gefahren. So mußte ich mit einem Tuk Tuk die 18 km zurück fahren und war um 15.00 Uhr im Ginger Hotel. Das Hotel ist recht neu und somit ist alles noch gut in Schuß. Leider ist der Internetzugang nicht kostenfrei. So kostet 1 Stunde, die man in 3 Tagen nutzen kann 113 Rupien. 12 Stunden am Stück sind für 250 Rupien zu haben. So nehme ich heute die eine Stunde und damit ich morgen nicht auf die Uhr schauen muß, kaufe ich am Abend 12 Stunden am Stück. Dann war es Zeit den Dreck von der Landstraße abzuduschen. Um 17.00 Uhr bin dann mal die Umgebung erkunden gegangen. So kam ich an dem Abzweig an, wo wir mit dem Bus abgebogen sind. Eine Menge Läden gibt es hier auch, nur einen Weinshop habe ich heute mal nicht gesehen. Da ich den ganzen Tag nur von Keksen gelebt habe, wurde es auch Zeit Essen zu gehen. So fand ich einen Imbiss, wo man zeigen konnte, was man haben will oder was besser nicht ins Essen soll. So war das OK. Ich suchte dann noch eine Reiseagentur auf und fragte ob es für Samstag eine Tour an die Südspitze von Indien gibt. Da Riet man mir aber, ich solle mit dem Bus nach Trivandrum rein fahren und dann einfach einen Bus nach Kanyakumari nehmen. Nach Trivandrum fahre ich morgen auf jeden Fall, da ich hier am Hotel alles gesehen habe. Die weitere Reise werde ich vom Wetter abhängig machen.
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