Da mir um 0.00 Uhr das Internet abgeschaltet wurde, konnte ich den Tag 83 nicht
mehr ins Netz stellen. Als ich am Morgen um 9.00 Uhr erwachte, ging es
weiterhin nicht. So habe ich in aller Ruhe meine Sachen gepackt und um 11.00
Uhr zum CheckOut gegangen. Der Portier wollte mir gleich ein Taxi rufen, daran
konnte ich ihn aber hindern. So bin ich wieder mit einer Fahrradrikscha zum
Bahnhof gefahren. Dort war ich kurz nach 11.00 Uhr. So hatte ich genug Zeit
meinen Zug zu finden. 2 große Leuchtanzeigen zeigten den Zug und Nummer,
Bahnsteig und Zeit an. Nur mein Zug war nicht dabei. Das fand ich schon
komisch. Um 11.35 Uhr wurde es mir dann zu merkwürdig. So ging ich zur
Touristen Information. Dort fragte ich, ob der Zug vielleicht soviel Verspätung
hat und deshalb nicht dran steht. Das wurde aber gleich verneint. Der Mann zog
dann mit meinem Ticket los und kam keine 5 Min. später zurück. Mein Zug ist
gerade auf Bahnsteig 1 bereit gestellt worden. Warum er an der Anzeige nicht
dran steht, konnte er nicht beantworten. So stand ich fast direkt vor meinem
Zug und habe es nicht erkannt. Der Mann brauchte dann noch eine Unterschrift,
das er mir geholfen hat. Die gab ich ihm gerne. Ich konnte nun in meinen Waggon
S4 gehen. Auf meinem eigentlichen Platz saß schon jemand. So bin ich wieder auf
den Sitz im Gang gegangen. Der war mir sowieso lieber. Der Zug startete fast
pünktlich und in unserem Liegewaggon waren noch viele Plätze frei. An vielen
Reisfeldern und über viele Brücken sind wir vorbei oder drüber gefahren. Der
Ganges hat viele Nebenarme und teilt sich öfter mal an einer Sandbank. Es war
recht wenig Wasser zu sehen.
Um 16.50 Uhr sollten wir in Varanasi ankommen. Das haben wir nicht ganz
geschafft. Auf dem Bahnsteig kamen wieder die ersten Taxi Vermittler auf mich
zu. Die können wie Kletten sein. Da die wissen, das ich zum Ausgang muß, finden
die einen immer wieder. Ich habe nur eine Chance und das ist Zeit. Wenn man
stehen bleibt, bekommen sie mich nicht als Kunden und alle anderen gehen in
dieser Zeit zu anderen Taxis. So bin ich alle Häscher los geworden und konnte
noch ein Foto vom Bahnhof machen. Danach bin ich wieder zu einer
Fahrradrikscha. Der wollte 50 Rupien für die Fahrt zum Hotel haben. So bin ich
aufgestiegen. Dann ging es in das Getümmel von Varanasi. Stellenweise ist es
schon beängstigend zu sehen, wie gefahren wird. Der Fahrer hat es nach
Möglichkeit vermieden, zum Stillstand zu kommen. Diese Rikschas haben keine
Schaltung, so ist das Anfahren immer ein Problem.
Einige Pilgerer sah ich in den Straßen, ganz in orange gekleidet. Die pilgern
zum Shiva Tempel. Wir waren ca. 15 Min. unterwegs und da stoppte der
Rikschafahrer. Ab jetzt darf er nicht mehr weiter. Da stand ich nun auf einer
Kreuzung von Varanasi und hatte keine Ahnung wo ich bin. Die ersten Inder boten
zwar ihre Dienst an, die wollten mich aber in andere Hotels vermitteln.
Der Rischafahrer zeigte noch die Richtung in die ich gehen muß, so bin ich da
erstmal losgezogen mit meinem Gepäck. Ein Vermittler folgte mir aber
hartnäckig. So habe ich wieder auf Zeit gespielt und bin zu einem
Getränkestand und habe mir erstmal eine Cola schmecken lassen. Dann habe ich
meinen Reiseführer zu rate gezogen. Dort ist ein kleiner Stadtplan von Varanasi
drin. Der hat mir aber nicht geholfen. Der Vermittler drückte sich immer noch
in der Nähe rum. Da fragte mich der Colaverkäufer wohin ich will und ich zeigte
ihm meine Adresse vom Sita Guest House. Er sagte, ich bin hier genau richtig
und solle diese Gasse hier gehen. Das erfreute den Vermittler nicht so sehr,
hinderte ihn aber nicht mir weiter den Weg zu zeigen. So wurde die Gasse immer
schmaler. Kühe standen oder lagen im Weg und ihre Hinterlassenschaften dazu.
Wenn sich zwei Kühe begegnen geht hier nichts mehr in der Gasse. So mußte ich
meinen Trolly über Kuhfladen und Wasserlachen und über zerbrochene Gehwegsteine
tragen. Dann ging es auch noch paar Stufen runter und ich war am Ganges und am
Guest House. Da zeigte der Vermittler noch auf den Namen und begrüßte den Chef
des Hauses. Von mir gab es aber kein Geld.
So war ich kurz vor 18.00 Uhr im Hotel. Es ist sehr preiswert. Im Internet wurde
mit TV, Klimaanlage und Internet im Zimmer geworben. Das gibt es alles nur in
der Lobby. Ich habe im Zimmer einen Deckenventilator und das wars. Nun muß ich
mal sehen ob ich die 3 Nächte durchhalte. Stromausfälle gab es nun auch schon 2
mal. Da nützt auch die beste Klimaanlage nichts. Ich schreibe nun an meinem
Laptop und gehe dann mit der Datei an den Hausrechner und stelle den Text ins
Internet.
Da ich noch was zu trinken brauchte, bin ich nochmal in den Gassen unterwegs
gewesen. Meine Cola habe ich nach langem suchen gefunden, aber leider kein
Bier.
Alle möglichen anderen Drogen wurden mir mehrfach angeboten. Dann mußte ich
endlich noch was essen.