Die Entscheidung zwischen ausschlafen und nochmal im Toten Meer baden, viel dann doch leicht. Also klingelte der Wecker um 6.20 Uhr. Der Morgen war exakt durchgeplant. Das Frühstücksbuffet öffnet um 6.30 Uhr. Der Strand öffnet um 7.00 Uhr. Die Abfahrt war für 9.00 Uhr angesetzt. So war im Zeitfenster von 7.00 bis 8.00 Uhr Zeit zum Baden. Das Tote Meer kann auch ganz schön wild sein. Es ging etwas Wind und als wir am Wasser ankamen, gab es recht hohe Wellen. Na toll, wie soll man da kein Wasser in die Augen oder den Mund bekommen. Es klappte aber trotzdem, nur dass man sehr schnell abtrieb. Der Auftrieb hilft dabei, das man über die Wellenberge hinweg gehoben wird. So richtig Spaß macht es aber nicht. So war ich um 8.00 Uhr wieder im Hotel und konnte in aller Ruhe meine Taschen packen und war dann pünktlich am Check Out, da ich noch meine Biere Zahlen musste.
Die heutige Reise sollte uns an mehrere historische Plätze führen. Das erste Ziel war der Berg Nebo mit ca. 800m Höhe. Von diesem Berg hat man einen Überblick über das Jordantal, das Tote Meer und die Westbank. Auch Mose hat bereits diesen Blick auf das gelobte Land beschrieben und soll dann hier gestorben sein, wurde uns erzählt. Im Gedenken daran, wurde hier eine Kirche errichtet, wovon aber nur noch die Grundmauern existieren. Darüber wurde eine neue Hülle gebaut, um diese Mosaiken zu schützen. Die Franziskaner kümmern sich um den Erhalt der Gemäuer. Beim Blick ins Tal, kann man kaum nachvollziehen, das dies als gelobtes Land angesehen wurde. Es gab zwar auch grüne Anbaugebiete, aber auch viel karges Land zu sehen. Wenn man allerdings aus der Wüste kommt, dann kann man es als Gabe ansehen.
Das nächste Ziel ist das Mosaik in der St. Georgskirche von Madaba. Als Einstimmung darauf, wurden wir erstmal bei einer Manufaktur für jordanische Produkte abgeladen. Dort konnten wir uns anschauen, wie heute diese Mosaiken von Hand gepuzzelt werden. Kaufen konnten man ebenfalls viel. Bloß schnell weiter zum Original, aber es dauerte leider. Wir waren erst kurz vor 12.00 Uhr in Madaba an der Kirche. In einen Nebenraum wurde uns erstmal ein Überblick gegeben, was wir sehen werden. Das Mosaik ist eine Landkarte, die leider nicht mehr vollständig ist, aber viele Städte, Berge und Täler zeigt, die im 6. Jh. bekannt waren. Von Nildelta bis zum Jordan Fluss wurden viele Details präsentiert.
Dann ging es weiter Richtung Kerak. Auf dem Weg dahin durchfuhren wir auf der Straße 35 den Grand Canyon von Jordanien. Das Wadi al Mawjib bildete immer eine natürliche Grenze zwischen den Stämmen. Heute wird dieser Fluss gestaut, bevor er ins Tote Meer mündet. Nachdem wir über die Staumauer und auf der anderen Seite hinauf gefahren sind, gab es einen Mittagsstopp, mit toller Aussicht. Gegen 15.30 Uhr kamen wir in Kerak an. Diese Kleinstadt wird von einer Kreuzritterburg überragt. Diese Burg Kerak liegt auf knapp 1000m ü. NN. Sie wurde im 12. Jh. errichtet und sollte die Wege von Damaskus nach Kairo und von Jerusalem nach Mekka überwachen. Sie hielt lange stand, bis der Hunger zur Aufgabe zwang. Die Mamelucken erweiterten die Anlage später. Im Osmanischen Reich verlor die Anlage an Bedeutung. Viel gibt es nicht mehr zu sehen, da auch ein Erdbeben für Zerstörung sorgte. Die Katakomben sind allerdings noch erhalten. Kurz vor 16.30 Uhr ging es dann weiter. Wir suchten noch einen Getränkeladen und Gewürze, fanden aber einen Fleischer.
Gegen 19.00 Uhr erreichten wir endlich Wadi Musa. Diese Stadt ist der heutige Ort vor der historischen Region von Petra. Auch Mose soll hier nach Wasser geklopft haben und eine Quelle zum sprudeln gebracht habe. Dafür war aber keine Zeit. Wir erfuhren so nebenbei, das sich unser Hotel geändert hat. Die meisten Reisenden sollten im Seven Wonder Hotel übernachten, daraus wurde aber nix. Wir waren umgebucht, auf das Edom Hotel. Das Edom Hotel liegt günstig zum Eingang von Petra, ist aber sehr in die Jahre gekommen und der Service ist unterwegs verloren gegangen. Das war ärgerlich, da wir 2 Nächte in diesem Hotel bleiben. Einige andere Mitreisende waren auf Wadi Musa verteilt untergebracht. Das brachte natürlich Verspätungen mit sich. Wir konnten noch schnell Abendbrot essen und um 20.00 Uhr sollte es zu Petra by Night losgehen. Bis alle Mitreisende wieder eintrudelten, war es nun schon 20.30 Uhr. Um 21.00 Uhr soll die Show vor der Schatzkammer des Pharao starten. So ging es flinken Fußes durch den mit Kerzen erleuchteten Siq (Schacht) abwärts nach Petra.
Der Weg war schon dunkel, aber auch beeindruckend und die Lichter erzeugten ein tolles Ambiente. Ich erreichte den Vorplatz vor der Schatzkammer noch rechtzeitig und konnte das Programm somit komplett verfolgen. Musikalische Darbietungen und eine Lichtshow wurden in der Finsternis, vor der Schatzkammer, geboten. Die Zuschauer saßen auf dem Boden, so dass auch die Lichter zur Wirkung kamen. Die Show dauerte ca. 30min. und danach konnte man noch die Atmosphäre vor dieser 2500 Jahre alten Anlage genießen. Gegen 22.30 Uhr waren wir kurz vor dem Hotel und dort hatte uns vor der Show ein Kneipier auf sein Bierangebot aufmerksam gemacht. Auf dieses Angebot kamen wir nun zurück. Es gab Dosenbier der Marke Petra mit 5% Alkohol. Da es noch angenehm warm war, wollten wir im Freien sitzen, das ist jedoch nur bedingt erlaubt. Der Konsum von Alkohol ist im Freien nicht erlaubt, so hätten wir das Bier aus einer Tasse trinken müssen. So setzten wir uns hinter das geöffnete Fenster und so war den Gesetzen genüge getan. Wir konnten das Bier aus der Dose trinken oder in ein Glas umfüllen. Das Bier schmeckte sogar nach mehr.