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Ägypten_4
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Der letzte Morgen in Kairo begann um 8.45 Uhr. Koffer packen und frühstücken war schnell getan, so dass ich um 10.00 Uhr mit dem CheckOut fertig war. Dann wartete ich auf meinen Reiseleiter. Der kam und kam nicht. Ich hatte um 10.45 Uhr schon die Unterlagen der ägyptischen Niederlassung heraus gesucht und da kam mein Reiseleiter. Er verlässt sich nur auf sein Handy, was Uhrzeiten angeht und das Handy zeigte 9.50 Uhr an. Wir konnten uns dann darauf verständigen das ich Recht hab und er zu spät war. Wir werden aber alles schaffen, versprach er. Der Fahrer war natürlich auch schon da und so konnte es gleich los gehen. Ich war der einzige Reisende, so konnte ich Dauer und Geschwindigkeit vorgeben. Das erste Ziel war Dahsur. So ging es wieder den selben Weg aus Kairo hinaus, wie den Tag zuvor. Dahsur liegt ca. 100 km südlich von Kairo. Wir fuhren meistens an einem Kanal entlang, der leider auch als Müllkippe mißbraucht wird. Aber alle nutzen das Wasser davon, um ihre Felder zu bestellen. So sind links und rechts Ackerbau und Dörfer zu sehen. Gegen 12 Uhr waren wir am Ziel und gingen erst zur roten Pyramide. In den verbauten Steinen ist ein gewisser Eisenanteil und dieser hat gerostet. So kam eine rötliche Farbe zustande. Die Pyramide ist aber nur dunkler als die anderen. Nachdem wir zum Eingang hinauf gestiegen sind, konnten wir sie auch besichtigen. So ging es nun 60 m schräg hinab, über eine Stufenrampe, immer gebückt. Unten angekommen tat sich ein Raum auf, welcher mit Spitz zulaufender Decke geschützt wurde. Von diesem Raum ging ein kurzer Gang zu einem 2. Raum, der ähnlich gebaut war. Diese Räume waren für die Grabbeigaben. Vom 2. Raum führte dann ein Treppengestell nach oben, zu einem Loch. Nach diesem Loch kam noch ein kleiner Raum und daneben war der Stellplatz des Sarkophagen. Der Sarkophag war leider nicht mehr da. Es war sehr heiß hier und der Schweiß lief nur so in strömen. Wenn jetzt der Strom ausgefallen wäre oder ein Erdbeben, wir wären nun sicher verstaut gewesen. Den Rückweg hätten wir nie geschafft. Aber alles war gut. Wir quälten uns die Stufenrampe wieder hinauf und waren nun endgültig schweißgebadet. Aber draußen war es kälter!!! nur 35°C und es ging etwas Wind. Danach ging es zur Knick Pyramide von Dashur. Bei dieser Pyramide wurde während der Erbauung der Winkel geändert. Die Pyramide wäre zu hoch und damit zu schwer geworden. So änderte man die Steigung, ungefähr bei der Mitte. Das sieht komisch aus und scheint ein Baufehler zu sein. Wenn man von Anfang an mit dieser Steigung gebaut hätte, bräuchte man mehr Material und Platz. Diese Pyramide war leider geschlossen. Neben der Pyramide war noch ein kleiner zerfallener Tempel zu besichtigen. Danach ging es zurück nach Kairo. Um 14.00 Uhr waren wir in der Gaststätte von vor 2 Tagen und es gab wieder ein Buffet und Kuchen danach. Dann wollte man mich zum Papyrus Museum bringen. Das ist aber ne Verkaufsveranstaltung, mit paar Erklärungen. Ich sagte meinem Reiseleiter, das ich eh nix kaufen werde und da hatte er ein Einsehen. Wir fuhren weiter zu den 3 Religionen in Kairo. Als erstes sahen wir die Synagoge von Kairo. Sie war zuerst eine orthodoxe Kirche, welche dann von den Juden gekauft und umgestaltet wurde. Das religiöse Viertel von Kairo ist etwas abgesperrt, so dass dort kein Autoverkehr ist. Die Synagoge wurde zudem noch extra geschützt. Eine jüdische Gemeinde gibt es aber nicht mehr. Das hätte mich auch verwundert, nach der ägyptisch – israelischen Krise. Es war mein erster Besuch in einer Synagoge und ich mußte keine Haube aufsetzen. Fotos durften aber nicht gemacht werden. Dann ging es weiter zur hängenden Kirche. Diese orthodoxe Kirche steht auf 2 Türmen einer Festungsmauer, so dass es aussieht, sie hängt auf der Mauer. Wir kamen dann noch an der Metro von Kairo vorbei. Die Station war zwar überirdisch, leider kam gerade kein Zug. 3 Linien soll es geben und sie ist recht preiswert. Wir gingen aber weiter zur ältesten Moschee von Kairo. Diese Moschee ist ein Rechteckbau welcher immer wieder erweitert wurde. Wir kamen natürlich auch auf meine (nicht vorhandene) Religion zu sprechen und diskutierten über Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Religionen. Wir konnten uns darauf verständigen, dass die Zeiten des friedlichen Lebens nebeneinander immer die besseren Zeiten waren, als kriegerische Zeiten. Um 17.00 Uhr besuchten wir den alten Basar im Zentrum von Kairo. Viele Moscheen waren hier nebeneinander und viele Verkaufsläden. Ich wurde aber kaum angesprochen, da viele Einheimische hier einkaufen. In einer kleinen Bar gab es dann Sakkir. Ein kaltes, Milch ähnliches, süßes Getränk mit Kokosgeschmack. Es war sehr erfrischend. Wir gingen dann so weiter und ich bekam noch ne politische Unterrichtung über ägyptische Parteien. Ende Oktober sind Wahlen und es hängen überall Wahlplakate. Der Tourismus braucht unbedingt ruhige Bedingungen. Alle hoffen wieder auf mehr Gäste. Dann gab es noch kalten Sandelholztee. Es sah aus wie Cola, war auch süß aber schon komisch. 18 Uhr waren wir dann mit dem Tagesprogramm fertig. Um zum Flughafen zu fahren, war es aber noch zu früh. Ich wurde in einem Straßenlokal geparkt und konnte noch etwas Mangosaft trinken. 18.45 Uhr verabschiedete sich mein Reiseleiter. Er hat seine Sache gut gemacht. Ich wurde dann zum Flughafen gebracht und saß ab 19.30 Uhr im Flughafen und wartete das mein Flieger um 22.45 Uhr gehen soll. Um 23.00 Uhr starteten wir nach Luxor. So waren wir erst um 0.00 Uhr am Ziel. Die Gepäckausgabe dauerte etwas, so dass ich erst um 0.30 Uhr von meinem neuen Tourguide in Empfang genommen werden konnte. Das Boot hatte Luxor schon verlassen und wartete nun auf die letzten Reisenden außerhalb der Stadt. Um 1.00 Uhr war der CheckIn geschafft und ich bekam noch ein Bier gegen Unterschrift. Ich hatte nur die billigste Klasse gebucht, da war nun aber nix mehr frei. So wurde ich nach oben umgebucht. Da lassen sich dann schon die Fenster öffnen. Dafür bin ich Richtung Motorraum, also nach hinten, umgezogen. Ich hatte mich gerade so eingerichtet und das Bier geöffnet, da startete der Motor und das Schiff legte ab. Na toll, so ein Krach.