Die 7 Wochen in Indien waren im nach hinein recht entspannend. Ich hatte am
Anfang etwas Bedenken, ob ich mit dem Essen und dem Chaos auf den Straßen klar
komme, aber es war dann nicht so schlimm für mich. Das Elend auf der Straße ist
aber sehr schlimm. Viele Menschen leben auf der Straße, unter Planen und vom
Müll. Das Müllproblem ist das nächste. Jeder schmeißt einfach alles auf die
Straße. In jede Ecke wird gepinkelt. Die Männer gehen in die Parks und machen
ihr Tagesgeschäft zwischen den Büschen. Die Ratten werden es schon beseitigen.
Kühe, Hunde, Krähen, Ziege, Schafe, Enten, Affen und eben Ratten sieht man auch
Tags über auf den Straßen. Die hygienischen Verhältnisse sind sehr
gewöhnungsbedürftig.
So führte mein Weg von Kolkatta in den Norden von West Bengalen, nach
Darjeeling. Das war dann die Erholung, nach Hitze und Staub der letzten Wochen.
Von Darjeeling ging es dann in das Gangesbecken und zu den Gläubigen im
Bundesstaat Uttar Pradesh. Über Patna ging es nach Varanasi, der Stadt der
Hindus. Der Dreck in den Straßen und im Ganges ist nicht zu beschreiben. Danach
kam ich nach Lucknow und dann nach Agra, zum Taj Mahal. Diese Städte waren
etwas angenehmer, als Varanasi.
Als nächstes ging es nach Rajasthan und zur Pink City Jaipur. Danach fuhr ich
nach Udaipur. Eine Stadt zum verweilen, wenn man in der Nähe des Sees bleibt.
So konnte ich erholt ins Moloch Mumbai, im Bundesstaat Maharashtra, starten.
Eine Stadt mit sehr vielen Menschen aber recht wenigen touristischen Highlights.
Danach ging es nach Aurangabad, einer Stadt in der Nähe alter Tempelanlagen.
Danach ging es in den Bundesstaat Andhra Pradesh und nach Hyderabad. Dort ist
der Kontrast von Tradition und Moderne besonders zu spüren. Hindus und Muslime
auf der einen Seite, aber jeder will am High Tech mit verdienen. Danach ging es
in Indien ins Ausland. Goa ist anders, als alles andere in Indien. Kirchen und
Tempel stehen nebeneinander. Man relaxt am Ozean oder in einer Strandbar.
Dann ging es weiter in den Süden und in den Bundesstaat Kerala. Dort sind die
Städte Kochi und Ernakulam miteinander verbunden und bieten den Touristen
schöne Touren auf Flüssen, Kanälen und Seen. Fast an der Südspitze von Indien
kam dann Trivandrum. Im Süden von Indien ist das Verhältnis Männer und Frauen
fast wieder ausgeglichen. So sah man auch viele junge Frauen auf den Straßen.
Händchen haltende Männer waren aber trotzdem zu sehen.
So bin ich einmal quer durch den Subkontinent gereist. In 49 Tagen bin ich
mehrere Tausend Kilometer mit der Bahn, dem Bus und dem Flugzeug gereist. Der
Kontakt zu den Menschen war aber immer etwas gestört, da man nie vorher sagen
konnte, ob der Gesprächspartner nicht doch was verkaufen will.
Der große Vorteil in Indien ist, das fast alle Englisch sprechen können. So
konnte ich alle Schritte alleine planen und buchen. Das hat die 7 Wochen in
Indien sehr günstig werden lassen. Trotz der etwas teuren Hotels habe ich nur
1650,- € ausgegeben. Von den quasi 30 Tagen Einsparung, brauche ich auf den
Malediven aber gleich wieder 1000,- €.
Wenn in Indien nicht demnächst ein Ruck durch das Land geht, dann überholt China
Indien in der Entwicklung auf jeden Fall. Die junge Generation der Chinesen
kann auch Englisch und dann ist der Vorteil der Inder weg.
Die Umweltprobleme sind in beiden Ländern ähnlich verheerend.
In 10 Jahren kann man sich diesen Kontinent ja noch einmal ansehen.