Eine Nacht in Yichang war schnell vorbei. Erstmal krähte mitten in der Nacht um
2 Uhr im Hof ein Hahn. So 5 oder 6 mal, danach war dann wieder ruhe bis um 4
Uhr, als das gleiche noch mal passierte.
Um 6.35 Uhr klingelte der Wecker. Noch eher als im Zug. Um 7 Uhr wartete die
Chinesin schon und es ging mit nem Taxi wieder zurück in die Innenstadt. Dort
war das Tourist Unternehmen. Von dort startete die Besichtigung des Drei
Schluchten Dammes. Eine Reisegruppe aus 6 Chinesen einem Deutschen und ner
chinesischen Reiseleiterin und nem Fahrer, starteten Richtung Damm. Die
Reiseleiterin macht gerade erst das englische Praktikum, gab sich aber alle
Mühe und kümmerte sich darum, das ich alles mitbekam. Die Straßen zum Damm und
das gesamte Umfeld werden gerade erst für den Touristen Markt erschlossen.
Alles Baustellen. Dann hatten wir Regen und Nebel, so das der Damm zwar zu
sehen war, aber das gesamte Panorama konnte man nicht erkennen. Schade! Der
Damm, die 5 Schleusenstufen und der Schiffslift waren schon gigantisch. Auch
wenn der Wasserstand recht niedrig war. Der Damm an sich ist 2300 m lang und
181 m hoch. 26 Turbinen liefern Strom für ein viertel das Landes. Die
Wasserregulierung spielt natürlich auch eine wichtige Rolle. Das ganze Objekt
wird selbstverständlich militärisch bewacht. In die Staumauer ging es nicht und
der Damm ist für uns nicht befahrbar gewesen.
Dann ging es wieder zurück in die Stadt, zum Touristbüro. Dort wurde ich dann
wieder von der Herberge abgeholt.
Dort wurde dann nochmal was leckeres gekocht. Und ich habe sogar gegarte Gurke
gegessen. Um 16 Uhr ging es dann zu einem Hotel in der Stadt. Dort war der
Sammelpunkt für alle Passagiere, welche die Yangtse Fahrt gebucht hatten.
Natürlich nur Chinesen. Dann ging es in einen großen Bus und wir wurden zum
Schiffsliegeplatz oberhalb des Dammes gebracht. So mußten wir nicht durch die
Schleuse.
Dort gab es dann erstmal ein Einführungsprogramm, welches auf den Yangtse
einstimmen sollte. Tanz- und Gesangseinlagen und Videoeinspielungen sollten die
Bedeutung des Flußes für das Land wiedergeben und die Gefahren zeigen. Die
Errichtung des Dammes war der krönende Höhepunkt. Eine Stunde dauerte diese
Theateraufführung. Danach ging es wieder in den Bus und wir wurden zum Schiff
gebracht. Um 22 Uhr war es geschafft. Ich hatte 1. Klasse gebucht, das heißt
ganz oben in einem Zweibettzimmer. Das Schiff hat 4 Decks und unten sind 8 Mann
Kabinen und ober Doppelzimmer mit 2 Betten. Mein Zimmernachbar ist auch allein
unterwegs. Spricht nur chinesisch und ich habe nicht mal herausbekommen, wie er
heißt. Aber er raucht auch nicht. Selten bei chinesischen Männern. So ist das
ganz gut gegangen mit der Zimmerverteilung. Ich habe mich dann gemütlich mit
nem Bier aufs Oberdeck gesetzt und aufs Wasser geschaut. Dann kam ne nette
junge Chinesin an den Tisch und reichte mir 3 Früchte als Willkommensgruß. Sie
konnte gut englisch und zeigte mir wie man diese Aprikosen ähnliche Frucht isst
und bat mich mit an ihren Tisch. Sie war mit ihrer Mutter unterwegs. So ist man
dann ins Gespräch gekommen. Sie heißt Yu und ist 20 Jahre. Den Namen ihrer
Mutter habe ich nicht verstanden, aber sie ist auch 42. Ein netter erster Abend
war dann aber 0.30 Uhr zu Ende. Alle gingen schnell zu Bett.