Am Sa. 03.07. war es soweit. Wir verließen Lhasa um 9.30 Uhr. Unser Ziel ist
Shigatse. Eine Stadt im Südwesten von Tibet, ca. 250km entfernt. Unsere
Fahrzeit wird auf 6 Stunden geschätzt. Dazu kommen die Stopps unterwegs,
Essenspausen und die Besichtigung eines Klosters.
So haben wir 6 Personen uns in den Jeep hinein gezwängt. Mit unserem Gepäck war
der Jeep dann voll. Aber das passt schon. So sind wir über relativ gute Straßen
gefahren und die Landschaft wurde immer karger. Wir haben dann einen Pass
überquert bei 4900m und auf der anderen Seite empfing uns ein See, welchen in
wunderbaren Farben schimmerte. Da wurde natürlich erstmal gestoppt und
fotografiert. Und der See war riesig. Wir mußten ihn weit umfahren, da unser
Stopp zum Mittag auf der anderen Seite war. Dort gab es ein Buffet aus
chinesischen Essen. Das war OK und preiswert. So ging es weiter, zu einem
Stausee. Dieser war grün, das kann man so garnicht beschreiben und dazu noch
von kargen Bergen umgeben und dann auch wieder riesen groß. So ging es fernab
von weiterer Zivilisation in den Ort Gyanste. Dort ist ein Kloster und eine
Festung. Das Kloster haben wir dann besichtigt. Die Attraktion ist ein Stupa
Tempel mit 1000 Statuen auf 5 Etagen. Die Treppen und Türen sind nicht für
europäische Füße und Köpfe gebaut. Selbst ich muß beim Treppen steigen
aufpassen, nicht herunter zu fallen und muß überall den Kopf einziehen.
Unser Guide führte uns danach noch in eine Straße, wie sie in Tibet normal sein
soll. Dort standen die Kühe am Haus angebunden oder waren im Vorgarten des
Hauses. Dazu wurde auf der Straße die Kleidung und das Geschirr oder das Essen
gewaschen. Aus jedem Haus kamen dann noch die Abwässer auf die Straße. Das
sammelte sich alles in einem Rinnsal, der hier und da mal überlief, so dass die
Straße unter Wasser stand. Der Geruch hatte natürlich auch alle Fassetten, die
man sich so denken kann. Unser Guide nahm uns dann auch mal mit, in eine
tibetische Teestube. Dort gibt es auch Bier und andere Getränke und ist so mit
unseren Dorfkneipen zu vergleichen.
Dann ging es weiter nach Shigatse. Unser Weg wurde regelmäßig von Ziegen und
Schafen gekreuzt und Kühe liefen am Straßenrand rum.
Um 19.30 Uhr trafen wir endlich am Zielort ein. Das Yak Hotel ist unser
Quartier. Leider ist dort kein Internet auf dem Zimmer möglich. Nur in der
Lobby an einem chinesischen PC könnte man arbeiten. Damit habe ich aber
schlechte Erfahrungen. So sind wir in ein asiatisches Restaurant, wo man
tibetisch, indisch oder nepalesisch essen konnte. Dann wurde es gegen 21.45 Uhr
Zeit ins Hotel zu kommen, da Fußball kam. Deutschland:Argentinien stand auf dem
Programm. In der Lobby des Hotels wurde groß auf einer Tafel, für Fußball im
Restaurant des Hotels geworben. Nur hatte es um 21.50 Uhr schon geschlossen. Da
mußten wir in unseren Zimmern schauen. Da ich dazu aber nen Bier trinken
wollte, mußten wir noch einen Shop finden. Außerhalb von Lhasa sollen wir uns
nicht allein auf der Straße aufhalten. So muß unser Guide immer mit. Als ich
dann endlich im Zimmer war, stand es schon 1:0 für Deutschland. Wie ich dann
das Spiel weiter verfolgte, wunderte ich mich warum es im Bad dauernd tropft.
Als ich nach sah, tropfte es von der Decke. Entweder kam es aus dem Zimmer über
mir oder eine Wasserleitung war defekt. Ich habe die Etagendame ran gewunken
und ihr das Problem gezeigt. So mußte ich während der ersten Halbzeit noch fix
umziehen, in das Nachbarzimmer. Dann konnte ich Fußball sehen und ein Bier
trinken. Und Deutschland hat wieder gegen Argentinien bei einer WM gewonnen.
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