Wir waren in unserer Reisegruppe mit dem Namen Everest Base Camp nicht so ganz
einverstanden. Everest Souvenier Zeltlager hätte es besser beschrieben. Unser
letzten Tag in China sollte uns zu einer Stadt an der Grenze nach Nepal
bringen. Dort war noch eine Nacht in einem Hotel geplant. Unser Guide konnte
uns aber nicht sagen in welchem. Er soll es im laufe des Tages erfahren. Damit
waren wir nicht einverstanden. Daraufhin wollten wir an diesem Tag gleich China
verlassen.
Wir sind um 6.40 Uhr geweckt worden. Den Sonnenaufgang wollte ich hier nicht
auslassen. Aber leider waren wieder Wolken aufgezogen. So gab es um 7.15 Uhr
Frühstück auf 5000m Höhe. Sogar Instant Kaffee gab es. Um 7.45 Uhr wollten wir
gerade den Jeep besteigen, da gab es ein kleines Loch in der Wolkendecke und
man konnte für kurze Zeit den Gipfel sehen. Das war dann auch die
Verabschiedung vom Everest. Ich hatte gestern schon gefragt, ob wir den selben
Weg zurück fahren müssen. Da gab es ein Nein als Antwort.
Wir fuhren etwa 20 min. dieselbe Schotterpiste zurück und bogen dann ins Gelände
ab. Da waren nun nur noch ein paar Steine als Begrenzung der Piste zu erkennen.
So führten diese Markierungen zu den Brücken, die es tatsächlich gab. Die
Rallye Paris Dakar fährt ähnliche Strecken. Wir wurden ordentlich
durchgeschüttelt. Drei mal ging es sogar durch ein Dorf. Sonst waren mal Paar
Zelte zu sehen und Schafe und Ziegen, sonst nur nichts als Berge und Ebenen und
Wasserläufe. Aber grandios, durch diese Wildnis zu fahren. Nach knapp 3 Stunden
haben wir den Friendship Highway erreicht. So ging es dann schneller weiter.
Diese Straße ist in gutem Zustand und führt quer durch Tibet bis an die Grenze
nach Tibet. So dachten wir. Die letzte Stadt in China ist Zhangmu. Kurz vor
dieser Stadt änderte sich die Vegetation. Alles ist grün. Die Berge sind
bewachsen und Wasserfälle überall. Wir kamen also in die Regenzeit des
Himalajas. Und dann war die Straße weg. LKW´s durften nicht passieren und ohne
unseren Jeep wären wir auch nicht durch gekommen. Aber unser Fahrer hat es
vollbracht. So konnten wir in China noch ein Abschiedsessen nehmen. Dann mußten
wir unsere Yuan noch tauschen. Die Ausfuhr des chinesischen Geldes ist nicht
gestattet. Da die Bank of China Montags zu hat, in Zhangmu, haben wir eine Frau
aufgesucht, die als Wechselstube fungiert. So bekamen wir nepalesische Rupien
oder Dollar. Dann brachten unser Guide und Fahrer uns bis kurz vor die Grenze,
durch alle Baustellen. So kamen wir in ein enges Tal. Der Flußlauf am Boden des
Tales ist die Grenze zwischen Tibet / China und Nepal. Über diesen Fluß führt
die Friendship Bridge. Unser Guide begleitete uns dann noch zur Grenzkontrolle.
Da kam dann die schlechte Seite von China auf uns zu. Natürlich Chinesen am
Kontrollpunkt. Der Schweizer hatte einen Tibet Reiseführer, wo der Dalai Lama
das Vorwort geschrieben hat. Diese Seite mußte er rausreißen, um das Buch
behalten zu können. Bei anderen Reisenden wurde jedes Buch und jede Zeitschrift
nach solchen Seiten durchgeblättert. Dann kam ich dran. Ich habe dem Posten
alle Taschen geöffnet und hingestellt. Ich habe mit meinem Koffertrolley
angefangen und ihm gezeigt, das ich darin keine Bücher habe. Danach hatte er
keine Lust mein Handgepäck zu kontrollieren. Darin waren die Bücher. Aber ich
hatte sowieso keine Sorgen. So konnte ich alles wieder einpacken.
Nachdem wir 4 Reisenden durch die Kontrolle waren, gingen wir über die
Freundschafts Brücke. Genau auf der Mitte ist eine Linie und das ist die
Grenze. Somit Tschüß China nach 54 Tagen. Eine schöne Zeit. Ich habe nette
Menschen kennen gelernt. Aber Tibet zeigt auch die andere Seite. Fast alle
Geschäfte sind in chinesischer Hand. Die Tibeter leben in großer Armut. Die
Bodenschätze werden nach China gebracht und in Tibet wird die Landschaft danach
durchsucht. Protzbauten sieht man auch an allen Stellen, oder Denkmäler für
errungene Siege.
Ohne China würde es hier aber auch keine Straße geben. Wofür die Straßen mal gut
sein werden, wird sich zeigen.
16.30 Uhr und willkommen Nepal. In China war alles geordnet, vor der Grenze. In
Nepal war totales Chaos. Wir haben die Visa Stelle gesucht. Es standen zig
LKW´s im Weg. Dann haben wir es aber geschafft. Meine Euros wollten sie aber
nicht haben. So mußte ich mir bei meinen Mitreisenden 25 $ borgen. So bekamen
wir unsere Visa für 15 Tage. Die ersten Taxifahrer wollten uns auch schon nach
Kathmandu bringen. Wir hatten uns aber vorbereitet und wußten, das mehr als 50
$ nicht nötig sind. So einigten wir uns auf 3500 nepalesische Rupien und jeder
wird in seine Unterkunft gebracht. Der Wechselkurs ist 1$ zu 70 Rupien. Wir
hatten nun einen Jeep als Taxi. Und das war gut so. Auf nepalesischer Seite
waren die Straßen ebenfalls weg! Über Schlammfelder und Geröllhalden wurden wir
gebracht. Die Regenzeit hat hier viel zerstört. Höchstgeschwindigkeit von 10
km/h waren ausgeschildert. Und in jedem Dorf hinter der Grenze waren
Straßensperren vom Militär. Unser Taxifahrer kannte die anscheinend alle. So
wurden wir immer nur gefragt wohin wir wollen und Kathmandu reichte, um weiter
zu fahren.
Nepal hat 3.45 Stunden Zeitverschiebung zu Deutschland. So waren wir um 14.15
Uhr in Nepal. Von der Grenze bis Kathmandu sind es ca. 120 km und wir brauchen
dafür ca. 5 Stunden. Und das war knapp kalkuliert.
In der Nähe der Grenze war die Straße schlecht, durch den Regen. In den Paar
Städten waren überall Baustellen. Und jeder fährt wie er kann. Der Stärkere hat
Vorfahrt. Diese eine Fahrt in Nepal war schlimmer als die Fahrten in China, da
die Motorräder keine extra Spur haben, wie in China. Die fahren Kreuz und Quer
und alle Links. Man muß also erst nach rechts schauen, wenn man über die Straße
will. Oder man liegt gleich bei jemandem auf der Motorhaube.
Und das Hupen geht weiter und der Regen kommt dazu.
So kam ich zu meinem gebuchten Gäste Haus. Das war aber Montag leider
ausgebucht. So wurde ich in ein benachbartes Gästehaus vermittelt. Und kann
Dienstag in mein Zimmer.
Und ich kann es kaum glauben. Ich kann auf meine Webseite zugreifen.
www.polytourist.de ist erreichbar.