Das erste Tagesziel hieß heute Frühstück. Das klappte alles ganz gut, da keiner
meine Essensmarke sehen wollte. Die habe ich erst danach bekommen. Sonst gab es
die üblichen chinesischen Sachen. Reissuppe, Eier, Kuchen und 2 Sorten
Teigtaschen gab es zur Auswahl. Aber um 7.30 Uhr ist mein Hunger eh noch nicht
so groß.
Um 8.00 wurde das zweite Tagesziel gestartet. Mein Guide und der Fahrer eines
chinesischen Minivan holten mich am Hotel ab. Leider gab es für diese kleine
Gruppe noch keinen Jeep. Die Straßen in Lhasa sind voll mit Allrad Fahrzeugen
und dann groß, größer und super modern. Aber das bekomme ich auch noch.
Unser Fahrziel ist der Namtso Lake. Diese See liegt ca. 5 Stunden Fahrzeit
nördlich von Lhasa (laut Plan sind es 120km). Die Straßen waren sehr
unterschiedlich. An einigen Stellen wäre der Jeep schon besser gewesen. Dann gab
es auch noch eine Geschwindigkeitsbegrenzung. Der Fahrer mußte so einmal in der
Stunde an einer Polizeistation anhalten und bekam einen Stempel. So warteten wir
manchmal vor so einer Station, weil wir so gerast waren. Das war nicht
nachvollziehbar.
Wir kamen so über einen Pass, der mit 5190m meine neue Höhenmarke ist. Wir haben
da auch mal angehalten, so daß ich Bilder machen konnte. Ich bin so 20 m von
der Straße auf den Aussichtspunkt gegangen und da fehlte dann was. Wind war
genug da und Kalt war es auch, nur den Sauerstoff haben sie vergessen dazu zu
geben. Da stehen dann erstmal alle nur da, und schnappen nach Luft. Aber die
Aussicht beeindruckt so sehr, das man auch mal auf Sauerstoff verzichten kann.
Der Namtso Lake ist der höchste Salzsee der Welt. Er befindet sich in einer Höhe
von 4718 m. Mir viel da dann der Mt. Blanc ein, der ist 4810m hoch.
Wir hatten heute auch Glück. Es war hervorragendes Wetter. Die Sonne schien mit
ca. 35°C, so daß man sich gut schützen mußte. Sunblocker für die Arme, obwohl
ich sehr braun dort bin. Kopf- und Nackenschutz war bei allen angesagt. Das
Wetter in dieser Höhe kann sehr schnell umschlagen. Mein Guide erzählte von
seinem letzten Ausflug dorthin, und da schneite es.
Der See ist riesig und einfach nur Blau und dem Himmel so nah. Das Salz habe ich
so nicht bemerkt. Der See ist eines der wichtigsten Heiligtümer der Tibeter.
Ein Prozessionsweg führt um ihn herum. Man soll ca. 16 Tage benötigen.
Um diesen See sind natürlich noch weitere Berge zu sehen. Bei guter Sicht und
von der richtigen Stelle aus, mit Blick in Richtung Süden, soll man bis zum Mt.
Everest schauen können. Dieser Ort ist aber nicht mit dem Auto zu erreichen.
So haben wir dort ca. 2 Stunden zugebracht, zig Steine in den See springen
lassen und einfach die Ruhe genossen. Danach reichte die Sonnenstrahlung auch.
So ging die Autofahrt, mit all den Polizeistationen wieder zurück.
Gegen 20 Uhr war ich im Hotel und bin gleich noch was essen gegangen.
Morgen soll ein weiterer Reisender zu uns kommen. Es war aber nicht
rauszubekommen, woher er kommt. Treff ist zum Glück erst 9.00 Uhr.